Das Problem des Haarausfalls raubt manchen Männern den Schlaf. Kein Wunder, denn kräftiges, dichtes Haar gilt in unserem Kulturkreis als attraktiv. Die Ursachen für übermäßigen Haarverlust können in der Genetik, im Hormonhaushalt, bei Autoimmunerkrankungen oder in sehr ungünstigen Pflegegewohnheiten liegen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es praktisch keine Situationen gibt, in denen man absolut nichts tun kann. Erfahre, wie man Haarausfall bei Männern stoppen kann.

Wodurch kann Haarausfall bei Männern entstehen?

Androgenetische Alopezie

Die häufigste Ursache für Haarausfall bei Männern ist die androgenetische Alopezie. Diese Erkrankung betrifft zwischen 70 und 80 % der Patient:innen, die wegen starker Ausdünnung der Frisur ärztliche Hilfe suchen. Die androgenetische Alopezie tritt auf, wenn die Haarfollikel empfindlich auf ein Testosteron-Derivat – Dihydrotestosteron (DHT) – reagieren. Zunächst werden die Haare dünner und schwächer, bis sie schließlich ausfallen und das Haarvolumen sichtbar abnimmt. Mit der Zeit „schlafen“ die Follikel ein und sind inaktiv, obwohl sie nicht beschädigt sind. Diese Form des Haarausfalls kann bereits Männer im Alter von 20–30 Jahren betreffen. Erstes Symptom ist das Tieferwerden der Geheimratsecken, später fallen die Haare am Tonsurbereich aus und schließlich die restlichen. Charakteristisch ist, dass Haare nur im Hinterkopfbereich verbleiben.

łysienie androgenowe

Telogene Alopezie

Die telogene Alopezie steht mit einer Störung des natürlichen Haarzyklus in Zusammenhang. Obwohl sie häufiger bei Frauen vorkommt, wird sie auch bei Männern beobachtet. Der Pathomechanismus dieser Alopezie ist nicht vollständig geklärt. Ein Zusammenhang mit dem Hormonsystem, chronischem Stress, ungünstigen Ernährungsgewohnheiten sowie einer längerfristigen Einnahme bestimmter Medikamente ist möglich. Häufig wird angenommen, dass es sich um eine Erkrankung mit autoimmunem Hintergrund handelt. Gelingt es der Trichologin/dem Trichologen, die Ursache zu finden, kann man den Großteil der Haare sogar innerhalb von 6 Monaten zurückgewinnen – intensive Diagnostik ist hier also sehr lohnend.

Łysienie telogenowe

Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)

Die Alopecia areata betrifft sowohl Frauen als auch Männer und tritt immer häufiger bei Patient:innen unter 30 Jahren auf. Sie zeichnet sich durch kahle, rundlich abgegrenzte Areale auf der behaarten Kopfhaut aus. Im Krankheitsverlauf entsteht eine Entzündung, die die Haarfollikel zerstört und zu Haarausfall führt. Als Ursache werden Autoimmunprozesse vermutet. Es gibt verschiedene Formen – fokal, multifokal, universalis, totalis oder diffus. Häufig treten begleitend atopische Hautveränderungen und Nagelerkrankungen auf.

łysienie plackowate

Seborrhoische Alopezie

Diese Form steht im Zusammenhang mit dem Verlauf der seborrhoischen Dermatitis der Kopfhaut. Zunächst treten Schuppen auf, später gelbliche Schuppenbeläge und vereinzelt Nässen. Die Kopfhaut juckt, und mit der Zeit kann übermäßiger Haarverlust hinzukommen. Die seborrhoische Alopezie lässt sich in der Regel etwas leichter behandeln als androgenetische oder kreisrunde Alopezie. Obwohl die Therapie langwierig ist, macht sie den Patient:innen meist Hoffnung auf eine natürliche Wiederherstellung der Frisur. Wichtig ist jedoch, frühzeitig zu handeln – bevor es zu irreversiblen Schädigungen der Follikel kommt.

łysienie łojotokowe

Saisonaler Haarverlust

Saisonaler Haarverlust kann zusätzlich durch Stress und ungesunde Gewohnheiten verstärkt werden. Unter normalen Umständen verlieren wir täglich 50–100 Haare, im Herbst können es sogar bis zu 150 sein. Saisonaler Ausfall ist stets vorübergehend und dauert nicht länger als einige Wochen. Außerdem wachsen anstelle der ausgefallenen Haare sogenannte „Baby Hairs“, also kurze neue Haare, nach. Halten die Symptome an, ist eine ärztliche Konsultation notwendig. Typisch ist, dass man bei saisonalem Verlust mehr Haare in der Umgebung (Bürsten, Duschabfluss, Bett) bemerkt, jedoch nicht zwingend eine sichtbare Ausdünnung auf dem Kopf.

In welchem Alter verlieren Männer ihre Haare?

Übermäßiger Haarverlust betrifft bis zu ein Drittel der Männer zwischen dem 25. und 40. Lebensjahr. Häufig lassen sich die ersten Symptome oder eine spätere Neigung dazu bereits um das 20. Lebensjahr beobachten. Hinweise darauf, dass Haarausfall auch uns in einigen Jahren betreffen könnte, liefert oft der Haarstatus anderer Männer in der Familie – manche Formen sind erblich. Geheimratsecken oder eine sogenannte „hohe Stirn“ können solche Signale sein. Eine Form des Haarausfalls, die vergleichsweise natürlich ist, tritt nach dem 50. Lebensjahr auf. Sie hängt mit der natürlichen Hormonaktivität zusammen und betrifft viele Männer.

Weiterlesen: Einfluss der Hormone auf Haarausfall – welche Hormone sollte man testen?

Welche Vitamine bei Haarausfall bei Männern?

Da Lebensstil, Stressniveau und Ernährung beim Haarausfall häufig eine wesentliche Rolle spielen, lohnt es sich, auf eine ausreichende Vitaminzufuhr zu achten. Zu den Nährstoffen, die direkt die Haarqualität beeinflussen, gehören:

  • Vitamin A und E – beide sind wichtig für Gesundheit und Elastizität der Haare und werden nicht ohne Grund als „Vitamine der Jugend“ bezeichnet. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Haarausdünnung, Brüchigkeit und Ausfall führen.
  • Biotin (B7) – erhältlich als Supplement und als Arznei. Bekannt dafür, das Haarwachstum zu fördern und die Haare kräftiger werden zu lassen; kann außerdem Seborrhö reduzieren.
  • Niacin – wirkt positiv auf die Haarfollikel, nährt sie und stimuliert ihre Aktivität. Fördert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Kopfhaut; wirkt beruhigend und reguliert die Sebumproduktion.
  • Riboflavin (B2) – bei Mangel tritt häufig Haarausfall auf. Beteiligt am Metabolismus anderer für die Haargesundheit wichtiger Vitamine.

Darüber hinaus beeinflussen auch Cobalamin (B12) und Pyridoxin (B6) die Haargesundheit. Sehr wichtig ist zudem ein angemessener Spiegel an Mineralstoffen – insbesondere Zink, Kupfer, Eisen und Silizium.

Weiterlesen: Vitamine für die Haare – stärken und gegen Haarausfall

Diagnostik bei der Trichologin/beim Trichologen

Immer wenn wir übermäßigen Haarausfall beobachten, lohnt sich eine trichologische Konsultation. Währenddessen beurteilt die Fachperson, ob Handlungsbedarf besteht oder die Situation im Normbereich liegt. Jeder Termin beginnt mit einer Anamnese sowie der Inspektion von Kopfhaut und Haaren. Die Ärztin/der Arzt kann zudem spezielle Untersuchungen empfehlen.

Zu den Basisdiagnostiken gehört das sanfte Ziehen an einigen Dutzend Haaren und das Zählen der dabei gelösten Haare. Häufig wird auch die Trichoskopie eingesetzt, bei der die Kopfhaut stark vergrößert – von 20- bis sogar 200-fach – betrachtet wird. So lassen sich Haare, Kopfhautstatus und Follikel beurteilen. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und nicht invasiv und liefert viele Informationen zu den Ursachen des Haarausfalls.

Trichoskopie in Warschau

Im Rahmen der erweiterten Diagnostik kann ein Trichogramm verordnet werden. Dafür werden ca. 50 Haare entnommen und die Anzahl der Haarwurzeln in den verschiedenen Wachstumsphasen analysiert. Das Trichogramm liefert auch Hinweise darauf, ob Haarwurzeln deformiert sind, Haare ausgedünnt oder ihre Struktur gestört ist. Befinden sich mehr als 15 % der entnommenen Haare in der Telogenphase, wird eine telogene Alopezie diagnostiziert.

Weiterlesen: Wie läuft die Untersuchung von Haaren und Kopfhaut ab?

Trichologische Behandlung

Bei androgenetischer Alopezie sind systemische ebenso wie lokale Präparate gängige Therapieoptionen. Dazu zählen beispielsweise Finasterid, Dutasterid oder Minoxidil. Sie können einzeln oder kombiniert eingesetzt sowie – je nach Wirkstoff – lokal oder oral verabreicht werden. Diese Substanzen stimulieren die Follikel und erhöhen den Anteil der Haare in der Anagenphase. Minoxidil wird mitunter auch nach Haarrekonstruktions-Eingriffen angewandt, um das Haarwachstum zu beschleunigen.

Behandlung von Haarausfall in Warschau

Bei der Behandlung der Alopecia areata werden häufig Ciclosporin und topische Steroide eingesetzt. Gute Effekte erzielt die Therapie mit UVA-, UVB- oder PUVA-Licht. Mitunter kommen auch Kryotherapie oder trichologische Behandlungen wie Mesotherapie zum Einsatz. Bei seborrhoischer Alopezie kann eine Kur mit Dithranol angewandt werden, die einen lokalen Entzündungsreiz auslöst. Zudem werden Antimykotika, Antiphlogistika, Antipruriginosa und Phototherapie verordnet.

Trichologische Behandlungen

Zu den grundlegenden trichologischen Verfahren in der Alopezie-Therapie gehören:

  • Mesotherapie der Kopfhaut – subkutane Injektion von Nährstoffcocktails. Dadurch lässt sich der Haarzustand verbessern, übermäßiger Ausfall eindämmen und die Follikel stärken.
  • PRP (platelet-rich plasma) für die Haare – nährt die Kopfhaut, verbessert die Mikrozirkulation und unterstützt das Haarwachstum. Da das Präparat aus dem Eigenblut der/des Patient:in hergestellt wird, ist das Allergierisiko praktisch null.
  • Sauerstofftherapien – besonders hilfreich bei Seborrhö der Kopfhaut sowie bei Alopezie und übermäßigem Haarausfall. Unter hohem Druck wird konzentrierter Sauerstoff in die Haut eingebracht, Poren werden gereinigt, Follikel genährt und die Kopfhaut oxygeniert.

Als letzte Option kann auch eine Haartransplantation durchgeführt werden. Sie ist die invasivste Methode, ermöglicht jedoch zugleich die beeindruckendsten Resultate. Dabei werden Haarfollikel aus der Entnahmestelle (meist Hinterkopf) gewonnen und in das Empfängerareal versetzt. So lässt sich in Arealen, die auf andere Therapien nicht ansprachen, wieder dichtes Haar erzielen.

Haartransplantation in Warschau

Derzeit gilt FUE als modernste und sicherste Transplantationstechnik. Es kommen weder Skalpell noch Nähte zum Einsatz, und es bleiben keine Narben zurück. Der Eingriff ist für Patient:innen komfortabel und mit einer kurzen Rekonvaleszenz verbunden – nahezu unmittelbar danach kann man, unter Beachtung der ärztlichen Empfehlungen, zu den normalen Aktivitäten zurückkehren.

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